Home News & Media ‘Logex, Emons, Stena Recycling und Relion Bat gründen Netzwerk für Batterieentsorgung’

‘Logex, Emons, Stena Recycling und Relion Bat gründen Netzwerk für Batterieentsorgung’

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Beim International Congress for Battery Recycling in Basel wurde am Dienstag das neue deutschland weite Entsorgungsnetzwerk „e.punkt” für Lithium-Ionen-Batterien präsentiert. Hinter der Initiative stehen die Kooperation mittelständischer Entsorger Logex, der Logistiker Emons, sowie die beiden Recyclingunternehmen Stena Recycling und Relion Bat, ein Joint Venture des Autohändlers Lueg mit der Entsorgergruppe Deppe. Die angestrebte Komplettlösung decke die gesamte Entsorgungskette ab – von der Verpackung und Abholung über den Transport bis hin zum Recycling, heißt es in einer Pressemitteilung zum Start von „e.punkt“. Im Fokus stehen dabei industrielle Energiespeicher, das heißt alle, die größer als ein Fahrrad-Akku sind und nicht über Rücknahmesysteme für Gerätebatterien abgegeben werden können.

 

„e.Punkt“ will für die Abfallerzeuger als erste Anlaufstelle auftreten und die Zusammenarbeit der einzelnen Partnerkoordinieren, die ihre Expertise in den jeweiligen Spezialgebieten einbringen. Das sei „eine effiziente Alternative zur 1:1-Beziehung mit mehreren Entsorgern“, betonte Arne Seeger, Geschäftsführer von Stena Recycling. Alle Schritte, die eine Lithium-Ionen-Batterie vom Ende ihrer Nutzung bis zur Schwarzen Masse durchläuft, sollen künftig aus einer Hand so aufeinander abgestimmt werden, dass eine fachgerechte und umweltfreundliche Entsorgung gewährleistet ist.
Vor allem soll alles deutlich schneller gehen als bei der bisher gängigen Praxis, bei der Kunden tagelang mit der Organisation ihres Batterieabfalls inklusive des erforderlichen Gefahrguttransports beschäftigt sind: „Ziel ist es, dass man bei uns heute anrufen kann und innerhalb eines Tages wird abgeholt“, erklärte Enrico Hermanny, Geschäftsbereichsleiter Emons Battery, gegenüber EUWID. „Andere Logistikdienstleister haben oft das Problem, dass sie regional unterwegs sind. Dann dauert es unter Umständen bis zu zehn oder 14 Tage“. Emons verfüge jedoch allein in Deutschland über 24 Standorte und könne durch kurze Wege zügig reagieren.

Hinzu komme das Netzwerk von Logex: „Wir haben bundesweit 70 bis 80 Standorte, zum Teil mit kleinsten Entsorgern, häufig mittelständische Betriebe, deren Kunden vor Ort im gleichen Landkreis ansässig sind“, ergänzte Max Schmidt, Projektmanagerbei Logex. „Die Batterien werden dort gesammelt, bis sie zu einer attraktiven Menge gebündelt sind. Und dann geht es per Sammeltransport weiter, damit es sich wirtschaftlich rentiert.“

 

Bundesweit verfügbare Spezialboxen sorgen für effiziente Batterie-Transporte

Ein Schlüsselelement des neuen Konzepts ist der von Emons unterhaltene Pool von Behältern für den Transport kritischer Batterien: „Diese Boxen werden von außen nicht wärmer als 75 Grad“, erklärte Hermanny. „Das Inlay besteht aus einemfeuerfesten Granulat, das einen Brand eindämmen oder sogar löschen kann.“ Vor allem aber sorge dessen chemische Zusammensetzung dafür, dass bei einem Brand keine giftigen Gase austreten. Die Behälter sollen bundesweit verfügbar sein und bei Bedarf innerhalb von 24 Stunden über das Emons-Stückgut-Netzwerk an den Entsorgungspunkten bereitgestellt werden. Durch den Einsatz der Leih-Boxen müsse nicht extra ein eigenes Fahrzeug für den ADR-Transport gechartert werden. „Man kann nebenher noch anderes Gefahrgut oder klassisches Stückgut fahren“, erklärte Hermanny. „Somit zahlt der Kunde immer nur den Bereich im Auto, den er tatsächlich nutzt. Und das macht es natürlich am Ende günstiger.“
Sicher verpackt werden die Batterien von den Sammelstellen zu den weiträumig und engmaschig über Deutschland verteilten Entlade- und Demontage-Zentren gebracht und nach ihrer Behandlung zum Recyclingbetrieb weitertransportiert. Dort entstehe die Schwarzmasse mit wertvollen Rohstoff en, die wiederverwendet werden können. „Das ist eine echte Kreislaufwirtschaft, von der oft geredet wird“, sagte Hermanny über die ambitionierten Pläne.
Falls sich das System von „e.punkt“ in Deutschland bewährt, ist bereits eine weitere Expansion angedacht: „In Osteuropa haben wir zum Beispiel schon viele Genehmigungen, wo wir sammeln können“, so Hermanny. „Dort gibt es große Mengen, aber keine oder verschwindend wenige Recyclinganlagen.“ In den letzten Monaten habe man beobachtet, dass aus den osteuropäischen Ländern viel Batteriematerial zum Recyceln nach Deutschland komme.

 

Source: EUWID Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH, September 2024